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  • Ortsarchiv Ehrenhausen an der Weinstraße

    Historisches Ortsarchiv

    Im 2019 gegründeten Ortsarchiv wird das historische Erbe von Ehrenhausen bewahrt und für zukünftige Generationen gesichert. Ein großer Teil der Sammlung besteht aus dem Nachlass des Regionalhistorikers Mag. Peter Stauder (25.4.1940-22.9.2018), unter dessen Federführung im Jahr 2010 die 556 Seiten starke Ortschronik „Ehrenhausen: Altes, Neues, Interessantes“ und das dazugehörige Häuserbuch entstanden sind. Im Archiv befinden sich zahlreiche historische Dokumente zur Ortsgeschichte aus Gemeinde- und Privatbeständen. Wenn Sie mit persönlichen Dokumenten, Fotografien oder gesammelten Fundstücken das Ortsarchiv Ehrenhausen bereichern möchten, nehmen Sie mit dem Gemeindeamt Kontakt auf!

    Marktplatz 2
    A-8461 Ehrenhausen an der Weinstraße
    Österreich
    Tel.: +43 3453 2507-0

     


     

    copyright Marianne Skringer
    Mausoleum des Freiherrn Ruprecht von Eggenberg

    Das Mausoleum des Freiherrn Ruprecht von Eggenberg

    In der Steiermark gibt es drei außergewöhnliche Grabstätten – Mausoleen, eines davon in Ehrenhausen. Freiherr Ruprecht von Eggenberg, der spätere Generalobrist-Feldzeugmeister und Sieger in der Schlacht bei Sissek im Jahre 1593 (Sissek, eine Befestigung 50 km südlich von Agram – Zagreb) war der Auftraggeber, für sich und seine Angehörigen dieses Mausoleum zu bauen. Der Architekt dieses Baues war Pietro de Pomis, der auch das Mausoleum in Graz plante. Ruprecht konnte noch den Beginn der Arbeiten von 1603 bis 1611 erleben, es wurden die Terrasse, die Gruft und die Außenmauern errichtet, ehe er im Jahre 1611 starb. Sein Neffe, der Reitergeneral Wolff von Eggenberg erbte die Herrschaft Ehrenhausen, konnte aber wegen der langwierigen Erbschaftsverhandlungen für den Weiterbau nichts beitragen. Wolff starb im Jahre 1615, der Bau wurde überdacht und blieb bis zum Jahre 1680 eine Baustelle.
    Die Grazer Eggenberger-Linie unter Ulrich von Eggenberg erbte die Herrschaft Ehrenhausen und seine Nachkommen waren lt. Testament verpflichtet, diese „Begräbniskapelln“ fertigzustellen. Pietro de Pomis hatte diesen Bau im manieristischen Stil geplant, die Pläne und das formierte Modell waren aber verschwunden. Zum Teil wurde nach den alten Plänen gebaut, vieles aber umgeplant. So wurde die westliche Außenfassade manieristisch ausgearbeitet, durch die lange Bauzeit wurde die restliche Innengestaltung in reinstem Barock ausgeführt.
    Der Innenraum ist rechteckig, er misst 11,5 x 5,5 m. Durch den Einbau von vier korinthischen Säulen wurde aus dem Rechteck ein Oktogon, ein Achteck, das die Kuppel trägt. Auf der linken und rechten Seite sind zwei lebensgroße Bilder der beiden Besitzer, Ruprecht und Wolff von Eggenberg. Über dem Altar sieht man ein Bild des Hofmalers Adam Weißenkircher, der auch die 600 Bilder im Planetensaal im Schloss Eggenberg in Graz malte. In der Gruft, die leider nicht mehr besichtigt werden kann, befinden sich in den beiden Sarkophagen aus Stein die vorgenannten Feldherren. Der Besitzer der Herrschaft Ehrenhausen von 1904 bis 1915, der Fürsterzbischof von Olmütz, Dr. Theodor Kohn, fand ebenfalls in dieser Gruft seine letzte Ruhestätte.
    Bei Fertigstellung des Mausoleums von 1680 bis 1691 waren durchwegs italienische Künstler tätig wie die Stuckateure Sereni oder der Steinmetz Carlone. Ein herausragender Künstler war Andreas Marx, der die beiden Kolossalfiguren – die beiden imposanten Grabwächter aus Aflenzer Kalkstein, fertigte. Andreas Marx war Grazer, der in der Werkstätte der Familie Fischer arbeitete, dessen Sohn eine der bekanntesten Baumeister Österreichs war, nämlich Bernhard Fischer von Erlach.
    Das Mausoleum ist seit dem Jahre 1921 im Besitz des Landes Steiermark und seit der letzten Sanierung des Kuppeldaches strahlt das Wahrzeichen von Ehrenhausen wieder im alten Glanz.

    Der Aufgang zum Mausoleum und die Besichtigung der Außenanlage ist jederzeit möglich. Wenn Sie eine kompetente geschichtliche Führung und eine Besichtigung des Innenraums wünschen, ist das fast immer mit telefonischer Anmeldung möglich.
    Altbürgermeister Gerhard Stingel stellt sein umfangreiches Wissen über dieses einzigartige Bauwerk gerne zur Verfügung. Tel.:0664/4299693 oder 0664/1010830